Reise in den Verstand
1111 Kilometer zu Fuß – 11 Wochen – 1 Land – 1 Fotograf – 1 Diplom

Läuft! Da latsch ich ne fiese Landstraße den Hang hoch, dem 100km/h Verkehr entgegen und werde von der Chefin des Kuhfelder Hof im Auto gesehen. Komme dann am Hotel lang und werde bemitleidend herbeigewunken: Bingo! Zimmer, Pool und Fitnessraum für den armen Jungen. Bissl Arme angepumpt, als Ausgleich. Sachsen-Anhalt soll sehr gastfreundlich sein – stimmt Generell ist mir an den neuen Ländern aber auch aufgefallen:
1) Die mittelalterlichen Bürgersteige der kleinen Ortschaften sind fiese Stolperfallen!
2) Man nimmt fast alles mit Humor
3) Junge Menschen zwischen 16-30 Jahren haben männlich: vorwiegend nen aufgemotzten Golf und riesen Tribal-Tattoos entlang der Gliedmaßen und weiblich: im Schnitt ca. 15 Piercing-Stecker im Gesicht. Ist Schublade, sehe ich aber zu hauf.
Versuche mal das fotografisch bei nächster Gelegenheit festzuhalten.

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Es mag ja banal klingen, zumindest für mich vor Antritt der Reise: Das wirklich tolle an Lüchow abseits der Fachwerkaltstadt ist, dass Bäcker, Bank, Supermarkt, Apotheke, Physiopraxis und meine kleine, bescheidene Pension ein Sechseck von 30 Metern bilden, quasi lauftechnisch ein Traum. Jetzt frisch massiert 22km nach Kuhfelde, wo der Name Programm ist – nach SWH, MVP und NS mit Sachsen-Anhalt das 4. Bundesland. Now going for 400!

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Eigentlich war Regen angesagt, dann plötzlich Sonne pur und nix wie los. Der 25er heute war überraschend sanft für meine Problemkinder. Langsam schleicht sich der Wanderalltag ein. Klar hab ich noch Bock aber vieles wird immer gleicher. Man muss sich das so vorstellen: werd früh wach, geh früh los um in der Mittagshitze schon gut was geschafft zu haben. Bis KM 10 läufts immer gut, dann wird es zäh, der Blick auf die Navi häufiger, es drückt, scheuert usw. Die letzte Phase, etwa -3KM pusht dann wieder. Du kommst an, suchst ein Nachtlager. Die Lust im Ort noch die Beine zu vertreten hält sich in Grenzen, auch der Elan “Spannende stories” aufzutun. Man kennt keine Sau. Dusche. Beine werden schwer, tun weh. Essen, paar Bier und evtl. doch ne Story. Pennen, nächster Tag. Usw. Oft recht einsam. Wenn man ins Gespräch kommt erzähl ich schon gar nicht mehr meine Story, es wird dann schnell ne einseitige Frage-Runde draus. Also Leute, don’t keep me hanging on!!

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So liebe Leute, bevor es jetzt 25KM nach Lüchow geht, hatte ich noch Gelegenheit bei der örtlichen “Karla Kolumner” der Elbe-Jeetzel-Zeitung meinen Krams hochzuladen. Vielen Dank Frau Horn, sehr lieb!!

Bilder: >> Facebook Galery + auf dem Blog / Videos dieses Mal “nur” bei Youtube unter: